Hallo
aus einem anderem Thema kam im Zuge der Klärung der Verwendung verschiedener Radbolzen die Frage auf, warum das Notrad eigentlich mit Warnhinweisen bzgl der Fahrstrecke und der max erlaubten Geschwindigkeit versehen ist.
Bei Verwendung eines Notrades wird zum einen auf eine maximal zu fahrende Geschwindigkeit hingewiesen (das ist natürlich auch dem Reifen an sich geschuldet), desweiteren wird ausdrücklich darauf hingewiesen das das Notrad nur so kurz wie möglich zu verwenden sei.
Dies liegt meines Wissens nach nicht an der Art der Befestigung, sondern hat viel mehr mit den physikalischen Eigenschaften eines Notrads zu tun. Ein Notrad ist in der Regel wesentlich schmaler und tlw auch im Umfang kleiner als ein vollwertiges Ersatzrad und hat dadurch auch ein anderes Gewicht (Unterschiede der ungefederten Massen am KFZ). Ebenso ist in der Regel die Art der Bereifung eine andere (guckt doch mal bitte auf Euer Notrad - wenn ihr eins habt - nach den Reifendimensionen auf dem Reifen). Somit wird es sehr wahrscheinlich fahrdynamisch über andere Eigenschaften verfügen als die anderen Räder am Auto. Ich gehe davon aus, dass eine Fahrsicherheit durch den Hersteller daher nur bis z.B. 80km/h "gewährleistet" wird. Bei höheren Geschwindigkeiten würden sich Ungleichgewichte Massenunterschiede der ungefederten Massen bestimmt deutlich und zum Nachteil der Fahrsicherheit bemerkbar machen.
Ich selbst habe ein sogenanntes "vollwertiges Ersatzrad" dabei, welches auf gleicher Stahlfelge, den gleichen Reifen in den gleichen Dimensionen wie Serie drauf hat. Daher wundert es mich auch nicht, dass an meinem Reifen keinerlei gelbe Markierungen oder Aufkleber mit Tempolimit oder Laufleistungsbeschränkungen zu finden sind. Das ist zwar sicher schwerer als die schmaleren Noträder oder ein Pannenset mit Kompressor, doch so habe ich meinen Cactus (Tageszulassung mit 2km) halt bekommen. Bei jedem Reifenwechsel Sommer/Winter wechsel ich den mit durch, damit der nagelneue Reifen dadrin nicht unbenutzt irgendwann "schlecht" wird und sich die Profile der 5 Reifen auf Stahlfelge relativ gleichmäßig abnutzen.
Was denkt ihr (oder wisst vielleicht sogar), warum es wohl diese Beschränkungen gibt!?
Bei einer schnellen Recherche habe ich nur wenige kurze Infos, aber keine ausführliche Erklärung gefunden. Z.B.:
Notrad
Rein statistisch haben Autofahrer alle acht Jahre eine Reifenpanne. Dennoch wollen viele auf ein echtes Reserverad nicht verzichten. Dabei hat es fast nur Nachteile: Es ist schwerer und braucht mehr Platz. Deshalb haben einige Hersteller nur noch ein Notrad im Serienprogramm, das kleiner und leichter ist. Dafür sind die Laufeigenschaften begrenzt und die Geschwindigkeit ist auf 80 km/h begrenzt. Noch platzsparender sind so genannte Tirefit-Systeme: Ein flüssiges Dichtmittel wird in den Reifen gespritzt und dichtet kleinere Löcher vorübergehend ab. Haben Sie ein „echtes“ Ersatzrad, sollten Sie dieses regelmäßig überprüfen lassen. Denn im Falle einer Panne muss es voll funktionsfähig sein.
oder auch
Was sind Noträder?
Noträder sind besonders preiswerte und einfach gefertigte Räder, die Ihnen nach einem Reifenschäden die Weiterfahrt ermöglichen. Das Reserverad wird bei den meisten Fahrzeugen in einer speziellen Mulde im Kofferraum mitgeführt und ist in seinen Abmessungen kleiner als ein vollwertiges Rad. Durch die Montage des Notrades nach einem Platten können Sie mit gemäßigtem Tempo weiterfahren, um anschließend zu Hause oder bei einem Reifenhändler einen Neureifen zu montieren.
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Welche Alternativen zum Notrad gibt es?
Neben dem Notrad als Ersatzreifen können Sie sich für andere Alternativen für eine sichere Weiterfahrt entscheiden. Zu diesen gehören:
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vollwertiger Ersatzreifen: Dieser ist etwas teurer als ein einfaches Notrad, kann nach der Montage jedoch dauerhaft mit den gewohnten Fahreigenschaften verwendet werden.
- Runflat Reifen: Dieser spezielle Reifentyp ist etwas teurer als gewöhnliche Sommer- oder Winterreifen. Bei einem Platten sind die Reifen noch etwas fahrfähig, so dass kein direkter Austausch erfolgen muss.
- Pannenset: Mit diesem speziellen Equipment wird der beschädigte Reifen wieder temporär funktionsfähig gemacht.
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oder auch
Das Notrad ist leicht und verbraucht wenig Platz
Einige Fahrzeughersteller haben sich für die Bereitstellung eines Notrades entschieden. Die Vorteile liegen im geringeren Gewicht und dem kleineren Platzbedarf. Dem stehen jedoch einige Nachteile gegenüber:
- Das Notrad ist schmaler und hat gegenüber dem klassischen Reserverad oftmals auch einen kleineren Durchmesser. Im Falle einer Reifenpanne montierst du das Notrad an die Stelle des kaputten Reifens. Ein Wagenheber, der zusätzliches Gewicht bedeutet, ist demnach in jedem Fall mitzuführen.
- Mit dem Notrad darf man lediglich bis zur nächsten Werkstatt fahren. Dies ist im Falle einer Kontrolle nur schwierig nachzuweisen. Deshalb musst du nicht sofort eine Strafe befürchten, wenn du längere Zeit damit unterwegs bist. Empfehlenswert ist es dennoch nicht, denn im Vergleich mit anderen Lösungen gibt es noch weitere Einschränkungen.
- Die Fahrt mit Notrad ist auf eine Geschwindigkeit von 80 km/h begrenzt. Dies hängt mit der schmalen Lauffläche und dem geringen Durchmesser zusammen, aber auch mit der Belastung des Getriebes.
Habt ihr 'ne Idee, warum das Getriebe mit Notrad mehr belastet sein soll? Das gilt doch sicher nur, wenn der Durchmesser wirklich kleiner wäre, oder?
Welche Reifendimesionen haben Eure Noträder im Cactus (an die, die welche haben)? Und was bevorzugt ihr, wenn ihr die Wahl hättet zwischen Notrad, vollwertiges E-Rad, Pannenspray mit Kompressor oder Runflat-Reifen? Sind mit Pannenspray auch Begrenzungen einzuhalten?